• Musikverein Schlatt e.V.
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Neubeginn nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1964)

Nach den schweren Kriegsjahren hatte auch der Musikverein Verluste zu verzeichnen, einige Mitglieder sind nicht aus dem Krieg zurück gekehrt.

Im Einzelnen waren dies: Erich Bulach, Franz-Xaver Bulach, Johann Pflumm, Adolf Schuler, Andreas Schuler und August Ziegler.

Das musikalische Leben kam in den Nachkriegsjahren nur langsam wieder in Schwung. Bei verschiedenen Festlichkeiten, wie zum Beispiel die Fronleichnams-Prozessionen oder die Investitur des ersten Schlatter Pfarrers im Mai 1948 gab es zwar eine musikalische Umrahmung durch einzelne Musiker, aber ins Leben gerufen wurde der Verein ersta am 13. Oktober 1951 wieder. Vorstand und Dirigent war Gustav Haug, der aber leider kurz darauf am 4. April 1952 durch Herzversagen verstarb. Der auswärtige Musiker Max Buckenmaier aus Hechingen-Stetten übernahm nach diesem schweren Verlust den Dirigentenstab. Bis in einer außerordentlichen Versammlung am 27. April 1952 Xaver Schuler als Dirigent und Helmut Pflumm als Vereinsvorstand bestimmt wurden.

Bei dem ersten Wertungsspiel nach dem Krieg errang die Kapelle beim Kreismusikfest in Ringingen am 15. Juni 1953 in der Unterstufe die Note "Sehr Gut bis Vorzüglich".

Musikkapelle 1954

Das obige Bild zeigt die aktive Kapelle im Jahre 1954 (von vorne nach hinten und von links nach rechts):
1. Reihe: Konrad Schuler, Johann Killmayer, Karl Schuler, Xaver Schuler (Dirigent), Herlmut Pflumm, Dionys Eberle, Otto Nolle
2. Reihe: Roland Pflumm, August Schuler, Paul Pflumm, Manfred Schuler, Josef Schuler, Felix Ziegler, Josef Glamser, Wilhelm Schuler, Adolf Schuler, Albert Merz
3. Reihe: Gerhard Pflumm, Anton Schuler, Josef Schuler, Jürgen Hospach, Rudolf Merz, Konrad Schuler

Nach den schweren Jahren entfaltete sich Stück für Stück wieder ein blühendes Musikleben in Schlatt. Im Jahre 1954 konnte erstmals sogar eine Jugendkapelle gegründet werden, was für einen kleinen Dorfverein in der damaligen Zeit etwas ganz Besonderes war.

Jugendkapelle 1955

 Im Jahre 1956 stand erneut ein Dirigentenwechsel an, Bürgermeister Dionys Eberle übernahm die Leitung der Kapelle. Dieser führte die gestartete Jugendarbeit erfolgreich weiter, sodass sich die Jugendkapelle am 1. Juni 1958 beim 1. Internationalen Jugendmusikfest in Höchst (Voralberg, Österreich) mit der Ouvertüre "Jagdschloss Waldenbuch" von Freivogel den "Ersten Rang mit Goldkranz" erspielte. Durch die schrittweise Eingliederung der Jungmusiker in die aktive Kapelle und Mangel an nachrückenden Kräfte wurde die Jugendarbeit in den darauf folgenden Jahren etwas schwächer.

Neben den Aktivitäten im Jugendbereich, stemmte die aktive Kapelle im Jahre 1954 das 4. Kreismusikfest vom 12. bis 14. Juni. Über 20 Kapellen nahmen an diesem Fest teil und forderte von den Mitgliedern vollen Einsatz. Ein Jahr später gab es einen Wechsel in der Vereinsführung, Xaver Schuler übernahm erneut den Vorsitz. Sein Engagement wurde später durch die Ernennung zum "Ehrenvorsitzenden" gewürdigt.

Ein weiteres Großereignis war im Jahre 1958 das Vereinsjubiläum "100 Jahre Volksmusik in Schlatt mit Fahnenweihe". Vom 2. bis 4. August wurden die Festlichkeiten abgehalten. Durch die Initiative von Bürgermeister und Dirigend Dionys Eberle konnte eine neue Vereinsfahne geweiht und übergeben werden. Stifter waren ehemalige Schlatter Bürger.

Nach den guten Jahren kam das musikalische Leben in Schlatt von Ende 1963 bis Herbst 1964 zum Erliegen. Aus gesundheitlichen Gründen legte Xaver Glamser in der Generalversammlung am 12. Januar sein Amt nieder und es konnte bis zum Herst desselben Jahres kein Nachfolger gefunden werden. Auch Dirigent Dionys Eberle legte daraufhin resigniert seinen Dirigentenstab nieder.

Die Zwangspause machte deutlich, ein Schlatt ohne die Musikkapelle wäre für das Örtchen unterm Kirchle ein nicht wieder gutzumachender Verlust gewesen.

Der begeisterte Musiker Anton Schuler übernahm die Initiative und führte den Verein ab September 1964 als Interims-Vorsitzender. Helmut Pflumm, aktiver Musiker seit 1933, konnte als Dirigent gewonnen werden. Am Totensonntag, 22. November 1964, trat die Kapelle dann erstmals wieder an die Öffentlichkeit.