• Musikverein Schlatt e.V.
  • Musikverein Schlatt e.V.
  • Musikverein Schlatt e.V.

Bis zum zweiten Weltkrieg (1870-1944)

Die letzten Jahre des 19. Jahrhunderts waren durch die Zusammenarbeit mit auswärtigen Musikanten geprägt. Leider verstarben einige Mitglieder und daher tat man sich mit Musikern aus Ringingen, Owingen und Bisingen zusammen. Die sich fortan bei Hochzeiten, Gemeindefestlichkeiten und Ähnlichem aushalfen.

Kurz vor dem ersten Weltkrieg formierte sich dann allerdings wieder eine Kapelle, die durchweg aus Einheimischen bestand. Dies waren im Einzelnen: Christian Schuler (Schützenwirt), Friedrich Schuler (Dirigent), Xaver Schuler, Andreas Bulach, Anton Pflumm, Johann Nolle, Karl Glamser, Josef Diebold. Leider konnte diese Formation nur einmal öffentlich auftreten, da anschließend der Erste Weltkrieg ausbrach. Ein Mitglied aus den Reihen, Karl Glamser, kam leider nicht aus dem Krieg zurück.

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde wieder eine neue Musikkapelle auf die Beine gestellt. Die Mitglieder waren: Friedrich Schuler (Dirigent), Xaver Schuler, Josef Schuler, Konrad Schuler, Otto Nolle, Josef Diebold und Hermann Schuler. Außerdem kamen in den folgenden Jahren weitere Musiker hinzu: Josef Glamser, Paul Schuler, Karl Schuler, Gustav Haug, Kaspar Schuler, Josef Schuler d. Anton, Johann Schuler d. Johann, Friedrich Schuler d. Abis, Friedrich Pflumm d. Simon, Adolf Schuler d. Konrad. Nach einem Dirigentenwechsel von Xaver Schuler zu Josef Schuler übernahm Schützenwirt Friedrich Schuler wieder die Führung der Kapelle. Diese Kapelle, inzwischen mit Verstärkung durch Johann Pflumm und Xaver Bulach, begleitete unter Anderem die Schulhauseinweihung am 4. November 1923, das Gauturnfest 1925, sowie die Glockenweihe im Jahre 1927.

Kapelle Ende 1920er Jahre

Das oben stehende Bild zeigt die Kapelle Ende der 20er Jahre. Von links nach rechts sind dies: Friedrich Schuler (Dirigent, Schützenwirt), Gustav Haug, Franz-Xaver Bulach, Friedrich Pflumm, Josef Glamser, Adolf Schuler d. Konrad, Josef Schuler, Friedrich Schuler, Otto Nolle.

Der Musikverein in seiner jetzigen Form hatte seine Geburtsstunde im Februar 1933. Neben den aktiven Musikern gab es auch passive Mitglieder. Der erste Vereinsvorstand war Glasermeister Friedrich Ziegler, Dirigent war Rudolf Bumiller aus Jungingen und die Kapelle bestand aus folgender Besetzung:

Piston 1: Konrad Schuler, Johann Pflumm
Piston 2: Andreas Schuler d.Andreas, Rudolf Bechtold
Es-Horn: Wilhelm Schuler
Tenorhorn: Xaver Haug, Karl Schuler, Adolf Schuler, Lorenz Pflumm
Es-Horn: Josef Schuler
Bass: Otto Nolle, August Schuler
Große Trommel: Johann Killmayer
Tambour: Adolf Schuler d. Konrad
Zöglinge: Xaver Schuler, Dionys Eberle, Helmuth Pflumm, Felix Ziegler, August Ziegler, Erich Bulach

 

Ab 1934 übernahm Xaver Glamser den Vereinsvorsitz. Ein Jahr später wurde eine neu angeschaffte Uniform bei einem Platzkonzert vor dem Gasthaus Lamm eingeweiht. Am 2. Juni 1936 errang die Kapelle bei ihrem ersten Wertungsspiel beim Musikfest in Rangendingen die Note "Sehr Gut". Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges 1938 blieb diese Kapelle beisammen.

Die Anfänge des Musikvereins (1858-1869)

Aus vielseitigen Unterlagen wissen wir, dass die Anfänge der Volksmusik in Schlatt in die fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts zurück reichen. Man kann sogar davon ausgehen, dass Haus- und Volksmusik schon sehr viel früher eine Heimstatt in unserer Gemeinde gehabt haben.
Durch die Wertschätzung der Musik durch den Hohenzollernfürsten zu Hechingen entfaltete sich, nicht zuletzt unterstützt durch Hofkonzerte mit berühmten Musikern, ein reges musikalisches Leben rund um die Zollerburg.

Bild aus der Gründerzeit

Dies mag auch die Schlatter damals inspiriert haben, eine eigene musikalische Vereinigung zu gründen. Konrektor Josef Stauß aus Bisingen, der über zwanzig Jahre als Lehrer hier gewirkt hat, befasste sich anlässlich des Kreismusikfestes 1954 erstmals mit der Geschichte der Volksmusik in Schlatt. Gestützt auf die Aussagen älterer Mitbürger, stellte er fest, dass sich die Anfänge der Volksmusik in Schlatt bis auf 1857 zurückverfolgen ließen. Musikkapellen waren damals eine seltene Erscheinung. Daher kann man die Aktivitäten der Gründers Provisor Benjamin Daigger (geb. 1838 in Ringingen, gest. 1896 in Schlatt) und den Gründungsmitglieder des Vereins (Andreas Ritter, Josef Schipfer, Johann Diebold, Josef Diebold, Johann Ritter, Bernhard Pflumm, Paul Diebold) nicht hoch genug anrechnen.

Aus der Gründerzeit fehlen leider Aufzeichnungen, so dass nur noch einige Episoden bekannt sind, die in der Zeitung Erwähnung fanden. Zum ersten Mal wird unsere Blechmusik im Hohenzollerischen Wochenblatt vom Jahre 1861 erwähnt. Demnach wirkte sie am 23. Juni 1861 bei einer Veranstaltung des Musikvereins Hechingen in der offenen Reitbahn mit. Im Juni 1863 war ein musikalisches Treffen in Schlatt, unter Beteiligung des Gesangvereins Stetten un der Musikkapelle Schlatt. Die Leistungen unserer Musik wurden in der Hechinger Zeitung (Hohenzollerisches Wochenblatt) sehr gelobt.

Am 18. August 1867 beteiligte sich die Kapelle, laut Bericht der Hohenzollerischen Blätter, an einem Treffen von Musik- und Gesangvereinen in Jungingen. In derselben Zeitung wird über eine Traufwanderung der Schlatter Musikkapelle berichtet, die am Pfingstmontag des Jahres 1869 auf den Dreifürstenstein und nach Beuren führte.

Als sehr interessant und rühmlich für die damalige Musikkapelle kann ein Bericht in der Chronik der Stadtpfarrei Hechingen angesehen werden. Dort heißt es, dass bei der Beisetzung des letzten Fürsten von Hohenzollern Hechingen, Friedrich Wilhelm Konstantin, am 8. September 1869 die Musikkapelle beim Trauerkondukt vom Bahnhof zur Stiftskirche die Trauermusik spielte. In Ermangelung eines Trauermarsches habe die Kapelle einen Hochzeitsmarsch geblasen.

Wörtlich schreibt die Pfarrchronik:

"Der Fürst, der so viel für die Musik getan hatte, musste unter den Klängen des Schlatter Hochzeitsmarsches in die Gruft seiner Väter steigen."

 

Geschichte

Bei den acht verschiedenen Geschichtszeiten finden Sie jeweils eine Zusammenfassung der Ereignisse in folgenden Zeiträumen.

  • Die Anfänge des Musikvereins (1858-1869)
  • Bis zum Zweiten Weltkrieg (1870-1944)
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1964)
  • Ein neuer Anfang (1965-1974)
  • Stetiger Wachstum (1975-1984)
  • Turbulente Jahre (1985-1994)
  • Jahrhundertwechsel (1995-2004)
  • Bis heute und noch weiter (ab 2005)

Nehmen Sie sich nun etwas Zeit und erkunden Sie die Historie des Musikvereins Schlatt - wir wünschen viel Spaß dabei!